
Negativemissionen
Negativemissionen bezeichnen Prozesse, durch die Treibhausgase – insbesondere COâ‚‚ – dauerhaft aus der Atmosphäre entfernt werden. Sie sind ein zentrales Element im Kampf gegen den Klimawandel, da sie nicht nur Emissionen vermeiden, sondern aktiv zur Verringerung bereits freigesetzter Treibhausgase beitragen. Für das Ziel der Klimaneutralität bis 2050, das sich die Europäische Union gesetzt hat, sind Negativemissionen besonders wichtig: Während viele Emissionsquellen reduziert werden können, gibt es Sektoren wie die Landwirtschaft oder Teile der Industrie, in denen Emissionen nur schwer oder gar nicht vermeidbar sind. Um dennoch eine ausgeglichene Treibhausgasbilanz zu erreichen, müssen diese Restemissionen durch Negativemissionen kompensiert werden.
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Technologien für Negativemissionen lassen sich grob in zwei Kategorien unterteilen: naturbasierte und technologische Ansätze. Zu den naturbasierten zählen beispielsweise die Aufforstung oder die Wiedervernässung von Mooren, da Wälder und Feuchtgebiete große Mengen COâ‚‚ speichern können. Technologische Methoden umfassen unter anderem die Direkte Abscheidung von COâ‚‚ aus der Luft (Direct Air Capture, DAC) in Kombination mit einer dauerhaften Speicherung (z. B. in geologischen Formationen, als „Carbon Capture and Storage“, CCS).
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Die EU erkennt die Bedeutung von Negativemissionen an und fördert entsprechende Technologien beispielsweise im Rahmen ihrer „Industrial Carbon Management Strategy“. Im Netto-Null-Ziel für 2050 ist ausdrücklich vorgesehen, dass verbleibende Emissionen durch die Entnahme von COâ‚‚ aus der Atmosphäre ausgeglichen werden. Zudem hat die Europäische Kommission mit dem Net-Zero Industry Act einen gesetzlichen Rahmen geschaffen, in dem u.a. der Umgang mit COâ‚‚ geregelt ist.
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Auch Deutschland sieht in Negativemissionen einen wichtigen Bestandteil seiner Klimastrategie. Im Klimaschutzgesetz wurde festgelegt, dass Deutschland spätestens 2045 klimaneutral sein soll. Im Januar 2024 veröffentlichte das ehemalige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Entwurf der „Carbon Management Strategie“, die CCS als wichtige Technologien benennt. Gleichzeitig sollen Maßnahmen zur Förderung naturbasierter COâ‚‚-Senken, wie Moor- und Waldschutzprogramme ausgeweitet werden. Hier wird es besonders spannend sein zu sehen, wie sich diese Maßnahmen in der 21. Legislaturperiode weiterentwickeln werden.
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Insgesamt ist klar: Ohne den Ausbau von Negativemissionstechnologien wird das Ziel der Klimaneutralität in der EU bis 2050 nur schwer erreichbar sein. Dabei müssen technologische Innovationen, gesellschaftliche Akzeptanz und klare politische Rahmenbedingungen stets Hand in Hand gehen.
HIERFÜR STEHEN WIR​
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Zur Erreichung der europäischen und deutschen Klimaziele ist die Abschneidung von CO2 aus der Atmosphäre ein zentrales Werkzeug.
Wichtig ist, dass naturbasierte und technologische Ansätze gleichermaßen gefördert werden, um unvermeidbare Restemissionen wirksam auszugleichen. Dabei müssen die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass Investitionen in Negativemissionstechnologien planungssicher möglich sind und sich finanziell auszahlen.
Zugleich ist Technologieoffenheit entscheidend, damit unterschiedliche Ansätze parallel entwickelt werden können und die wirksamsten Lösungen zum Einsatz kommen.
DAS TUN WIR​
Mit unseren Veranstaltungen und unserem Infoservice informieren wir unsere Mitglieder über wichtige Maßnahmen und Gesetze im Bereich der Negativemissionen, auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Dabei behalten wir sowohl die zentralen Rechtsakte als auch neue Fördermöglichkeiten im Blick.​